Ratingagentur Fitch erwartet keinen Effekt auf die Kreditvergabe durch EZB-Anleihekaufprogramm
Nachdem die EZB ihr Anleihekaufprogramm beschlossen hat, haben sich eine Vielzahl von Experten für und wider die Maßnahme ausgesprochen. In die Reihe der Kritiker fügt sich nun auch die Ratingagentur Fitch ein, die schreibt, „es sei weder mit einer erhöhten Kreditvergabe der Banken noch mit gewinnerhöhenden Effekten in den Bankenbilanzen zu rechnen“. Fitch-Analystin Bridget Gandy geht also davon aus, dass die von der Europäischen Zentralbank mit dem Programm avisierten Ziele verfehlt werden. Zu ungewiss seien die wirtschaftlichen Aussichten und zu hoch die regulatorischen Hürden für die Banken. Vor allem die höheren Kapitalreserven sowie zunehmende Summen für die Risikovorsorge bei notleidenden Krediten gemäß Basel-III-Regelwerk sorgen dafür, dass die Banken zunächst mit sich selbst beschäftigt seien. Nur wenn die Staaten der Eurozone ihre Reformen konsequent weiterführen und auch die Banken es schaffen, Mittel aus ihren Bilanzen für die Kreditvergabe freizusetzen, könnte das Quantitative Easing (QE) den gewünschten Effekte verstärken.
Moody’s sieht leicht positive Wirkung durch Quantitative Easing
Anders als Fitch erkennt Moody’s sehr wohl einen positiven Effekt durch das EZB-Anleihekaufprogramm, da durch den schwächeren Euro die europäische Exportwirtschaft gestärkt würde. Zudem zeige das QE, dass die EZB entschlossen sei, eine stärkere Deflation zu verhindern und die niedrige Inflation zu bekämpfen. Dies wiederum könnte das Vertrauen der Marktteilnehmer stärken. Und um dieses Vertrauen kämpft die EZB, wie sich bereits dem Wortlaut der Pressemeldung zum Anleihekaufprogramm entnehmen lässt: „Asset purchases provide monetary stimulus to the economy in a context where key ECB interest rates are at their lower bound. They further ease monetary and financial conditions, making access to finance cheaper for firms and households. This tends to support investment and consumption, and ultimately contributes to a return of inflation rates towards 2%.“
Notleidende Kredite abbauen, Bilanzen entschlacken und Kreditvergabe erhöhen
Dieser auf Papier einfach dahingeschriebene Dreisatz ist in der Umsetzung sehr viel schwieriger aus. Da hilft es den Banken wenig, wenn die EZB das Mantra „making access to finance cheaper for firms und households“ fast schon gebetsmühlenartig wiederholt. Umso mehr steigt die Bedeutung von Instrumenten wie unserer Online-Plattform, die den Verkauf notleidender Kreditportfolios schnell, effizient und im Sinne der Bankenaufsicht transparent gestalten. So werden die Bilanzen entlastet, Rückstellungen reduziert und Mittel zur neuen Darlehensvergabe an Unternehmen freigesetzt und am Ende des Tages allen Marktteilnehmern geholfen.
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