Notleidende Kredite in Italien auf höchstem Stand seit 1996
Italiens Banken leiden. So berichtet die Associazione Bancaria Italiana (ABI), dass das Volumen notleidender Kredite im Januar 2015 erneut angestiegen ist und mit 185,5 Milliarden Euro den höchsten Stand seit dem Jahr 1996 erreichte. Im Vergleich zum Dezember 2014 stiegen die Non-Performing Loans (NPLs) um 1,8 Milliarden Euro an, seit Januar 2014 belief sich das Wachstum bei NPLs auf 25 Milliarden Euro bzw. 15,6 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark die am 26. Oktober 2014 publizierten Ergebnisse des Asset Quality Review (AQR) bereits überholt sind, da sie bekanntlich auf Zahlen vom 31. Dezember 2013 beruhen. Schon damals stach Italien hervor, da von 13 gefährdeten Banken in Europa vier italienische Finanzinstitute die simulierte Belastungsprobe nicht bestanden. Seitdem machen Rezession und die gegenüber dem Vorjahr um 10,7 Prozent auf 15.651 Fälle gestiegene Zahl der Unternehmensinsolvenz den Banken zu schaffen.
Zahlungsmoral italienischer Unternehmen verbessert sich
Ein Blick auf Daten des Forschungsinstituts Cerved zeigt eine interessante Entwicklung und lässt entsprechend Hoffnung (für NPL-Investoren) aufkommen. So hat sich die Zahlungsmoral italienischer Unternehmen im dritten Quartal 2014 weiter verbessert und liegt im Durchschnitt nur noch 17,5 Tage über dem vereinbarten Zahlungsziel. In Q3 2013 waren es noch 17,7 Tage und in Q3 2012 sogar noch 19,2 Tage. Parallel dazu hat sich auch die Anzahl jener Unternehmen, die durchschnittlich mit 60 Tagen Rückstand zum Zahlungsziel zahlten und damit dem Default sehr nahe waren, von 9,3 Prozent in Q3 2012 auf nur noch 7,3 Prozent in Q3 2014 verringert. Doch lassen sich diese Zahlen nicht alleine auf eine Besserung der Zahlungsmoral zurückführen. Laut Cerved sind seit 2007 ein Fünftel der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Italien aufgrund von Insolvenz vom Markt verschwunden, so dass sich von einem „Survival of the Fittest“ im Sinne Darwins gesprochen werden kann. Dies reflektiert sich auch in den Zahlen. Hinzu kommt, dass italienische Firmen durch strafferes Working Capital Management die Zeiträume bis zum Zahlungseingang von durchschnittlich 72,7 Tagen im Jahr 2012 auf 67,2 Tage in 2014 deutlich verkürzt haben.
Reduktion notleidender Kredite ist das Gebot der Stunde
Nachdem 2014 Spanien im Fokus der NPL-Investoren stand und seit Jahresende eine starke Aktivität beim Handel mit notleidenden Krediten in Rumänien zu beobachten ist, könnte der NPL-Markt in Italien im laufenden Jahr stärker in den Fokus der Investoren geraten. Zwar haben wir in der Vergangenheit bereits über einzelne italienische NPL-Transaktionen berichtet, jedoch sind Anzahl und Frequenz der Deals noch überschaubar. Gegebenenfalls fehlt den italienischen Banken eine Lösung, um ihre notleidenden Kredite schnell, transparent und erlösmaximierend zu verkaufen. Mit Debitos haben wir eine Online-Plattform für den NPL-Handel geschaffen, die genau diese Ziele erreicht. So können Banken True-Sale-Transaktionen von immobilienbesicherten und unbesicherten notleidenden Krediten sehr schnell abwickeln, da sie über die Plattform sämtliche relevante Investoren erreichen und diese nicht bilateral ansprechen und koordinieren müssen. In verschiedenen Ländern Europas haben wir die Funktionsweise von Debitos bereits unter Beweis gestellt und freuen uns darauf, bald auch italienische Banken beim Abbau ihrer notleidenden Kredite unterstützen zu dürfen.
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