Krisenbank Monte dei Paschi: Große Fortschritte bei Abbau fauler Kredite
Ein guter Jahresanfang: Die verstaatliche Krisenbank Monte dei Paschi hat im Januar von der Ratingagentur Moody’s ein positives Urteil erhalten – zum ersten Mal seit sieben Jahren. Grund für die Aufwertung sei die Wahrnehmung „signifikanter Prozesse“, die bei der Bereinigung der Bilanz von faulen Krediten gemacht wurden, wie das Handelsblatt unter Berufung auf die Ratingagentur berichtet. Die älteste Bank der Welt hat im vergangenen Jahr Problemkredite im Wert von 3,8 Milliarden Euro verkauft. Und somit den NPL-Anteil an allen Krediten von 18 auf 12,5 Prozent gesenkt.
Damit hat Monte dei Paschi nicht nur das mit der EU-Kommission vereinbarte Ziel von 12,9 Prozent übertroffen; die Bank aus Siena hat die Vorgabe sogar zwei Jahre früher als erwartet erreicht. Dennoch ist laut Moody’s noch nicht an ein Aufatmen zu denken: Auch die 12,5 Prozent an notleidenden Krediten liegen nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt des italienischen Bankensystems. Dieser beträgt 8 Prozent. Insgesamt weisen die Bücher der Krisenbank faule Kredite in Höhe von 14,5 Milliarden Euro auf.
Wie auch diese notleidenden Forderungen bereinigt werden können, dafür arbeitet das Wirtschafts- und Finanzministerium bereits an einem Plan. Finanzkreisen zufolge geht es um die Schaffung einer „Bad Bank“. Für diese sei bereits die Bank Amco ausgewählt, die sich ebenfalls in Staatsbesitz befindet. Insgesamt sollen zehn der 14,5 Milliarden Euro an faulen Krediten an die Amco übertragen werden.
Plan für die Rückkehr an den Markt erwartet
Neben den Fortschritten beim Abbau der faulen Kredite konnte Monte dei Paschi zum Jahresbeginn auch an der Börse punkten: Die neu platzierte nachrangige Anleihe über 400 Millionen Euro verzeichnete eine Nachfrage in Höhe von 925 Millionen Euro – was die Aktie des Bankhauses prompt nach oben springen ließ. Insgesamt beläuft sich der Börsenwert der Krisenbank auf 2 Milliarden Euro.
Nach einer gescheiterten Kapitalerhöhung musste Monte dei Paschi 2016 vom italienischen Staat mit 6,9 Milliarden Euro gerettet werden. Seither ist das Wirtschafts- und Finanzministerium vorläufiger Mehrheitseigner der Problembank (68,5 Prozent). Das soll sich jedoch ändern: Nachdem die EU-Kommission bereits zweimal die Frist verlängert hat, bis wann das Bankhaus einen Plan für den Rückzug des Staates vorweisen muss, soll es Anfang 2020 endlich so weit sein. In Finanzkreisen wird der Plan sogar noch im Februar erwartet. Das Abkommen mit der EU-Kommission sieht eine Marktrückkehr der Bank bis Ende 2021 vor. Handelsblatt