March 19, 2015 10:45 am

Europas Banken mit Milliarden-Exposure in Osteuropa

Banken der EU-Mitgliedsländer haben insgesamt Kredite über mehr als 808 Milliarden an Unternehmen, Banken und staatliche Institutionen in 17 osteuropäischen Ländern auf ihren Bilanzen. Diese enorme Zahl wurde im Januar von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) ermittelt und berücksichtigt dabei weder Russland noch die Ukraine. Besonders hoch ist das Osteuropa-Engagement der österreichischen Banken, die mit Forderungen über knapp 210 Milliarden Euro einsamer Spitzenreiter der westeuropäischen Banken sind. Aber auch Italiens Banken haben Kredite von 142 Milliarden Euro nach Osteuropa vergeben. Deutsche und französische Banken sind mit 99 bzw. 94 Milliarden Euro in Osteuropa engagiert. Das Drama um die Hypo Alpe Adria sowie der 1,44 Milliarden Euro schwere Verlust, den die Erste Group trotz massiven Abbaus notleidender Kredite für das Jahr 2014 vermeldete, werfen daher die Frage auf, wie gefährlich Engagements in Osteuropa für EU-Banken werden können.
Unterschiedliche regionale Schwerpunkte, gemeinsam ist das hohe Risiko 
Bei etwas differenzierterer Betrachtung fällt auf, dass Österreich und Italien (aus geographischer und historischer Verbundenheit) vor allem in Kroatien und Ungarn im Risiko sind. Banken aus den anderen EU-Ländern haben vor allem Kredite in Polen, der Tschechischen Republik und der Türkei vergeben. Lediglich britische Banken waren abgesehen von Engagements in der Türkei zurückhaltend bei der Kreditvergabe in Osteuropa. Pieter Cleppe von Open Europe sieht das Risiko für Banken und Steuerzahler daher vor allem darin, „dass die  EZB bereitsteht, um kranke Banken wie bisher zu stützen“. Irgendwann müsse der Geldhahn allerdings wieder zugedreht werden, wodurch die Zinsen steigen und die osteuropäischen Kreditnehmer in finanzielle Nöte gerieten. Daher sei die Abwicklung der Heta Asset Resolution AG in Österreich ein richtiges und wichtiges Signal, dass Aktionäre und Anleihegläubiger in die Pflicht genommen werden. Entsprechend hoch ist das Risiko für die in Osteuropa engagierten Banken.
Risiko durch Verkauf notleidender Kredite effektiv reduzieren
Teil eines effektiven Risikomanagements ist auch der Verkauf notleidender Kreditengagements in Osteuropa durch westeuropäische Banken. So war der Handel mit Non-Performing Loans (NPLs) in den vergangenen Monaten vor allem in Rumänien sehr aktiv. Allerdings ist der NPL-Markt nach wie vor nicht besonders transparent. Genau hier schaffen wir mit unserer Online-Plattform für den Handel mit (immobilienbesicherten) notleidenden Krediten Abhilfe. Debitos ermöglicht Banken, ihre NPLs in wenigen Wochen im kompetitiven Auktionsverfahren zu verkaufen, indem Verkäufer direkten Zugang zu mehr als 290 institutionellen Investoren erhalten. Auf diese Weise werden Transparenz, erzielte Erlöse und Transaktionsgeschwindigkeit erhöht, während die Kosten der Koordination interessierter Investoren deutlich sinken. Diese einzigartige Kombination überzeugt immer mehr Banken, Debitos als zusätzliches Instrument in ihre Risikomanagement-Werkzeugkiste aufzunehmen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Marcello Buzzanca

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