February 16, 2015 10:43 am

Europäische Banken verkaufen (notleidende) Immobilienkredite über 80,6 Mrd. Euro

Einer Studie von Cushman & Wakefield zufolge verkauften europäische Banken im vergangenen Jahr notleidende Immobilienkredite mit einem Nominalwert von 80,6 Milliarden Euro. Damit reduzierten sie ihren Bestand an Non-Performing Loans (NPLs), nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden Portfolios sowie als Kreditsicherheit dienenden Immobilien in deutlich größerem Umfang als noch 2013, also sich das Transaktionsvolumen auf 31 Milliarden Euro belief. Getrieben vom strengeren regulatorischen Umfeld war der Markt von großen Deals bestimmt. So fanden insgesamt 16 Transaktionen mit Nominalvolumina über einer Milliarde Euro statt. Die aktivsten Käufer waren Cerberus mit 17,7 Milliarden, Lone Star mit 16,1 Milliarden und Blackstone mit 8,7 Milliarden Euro  Transaktionsvolumen, aber auch die Deutsche Bank investierte in acht Deal mit einem Nominalwert von 2,9 Milliarden Euro. Dieses hohe Niveau beim Verkauf immobilienbesicherter NPLs wird sich laut Cushman & Wakefield auch im laufenden Jahr fortsetzen. Die Experten rechnen mit Transaktionsvolumina zwischen 60 und 70 Milliarden Euro.
NPL-Verkäufe in Deutschland ausländischen Kreditgebern geprägt
Am aktivsten war der Markt für immobilienbesicherte Kredite im vergangenen Jahr in Großbritannien. Allein hier wurden Kredite über fast 30 Milliarden Euro verkauft. Darauf folgen Irland und Spanien mit 22,5 Milliarden und 16,3 Milliarden Euro, so dass die aktivsten drei Märkte mehr als zwei Drittel des Gesamtvolumens ausmachen. Die von Cushman & Wakefield in Deutschland registrierten Transaktionen belaufen sich lediglich auf ein Volumen von 4,6 Milliarden Euro. Allerdings finden darüber hinaus über unsere Online-Plattform für den Handel mit immobilienbesicherten und unbesicherten notleidenden Krediten eine Vielzahl von Transaktionen statt, die unter dem Radarschirm von Cushman & Wakefield bleiben, da sie im ein- bis dreistelligen Millionenbereich stattfinden. So konnten verkaufende Banken und Finanzdienstleister im Jahr 2014 insgesamt 77 Transaktionen erfolgreich auf Debitos abschließen. Aufgrund der hohen Nachfrage unserer Verkäufer haben wir unsere Plattform inzwischen um den europaweiten Handel mit notleidenden Krediten erweitert.
Bad Banks aktivste Verkäufer notleidender Kredite
Auf Seiten der Verkäufer prägten verstaatlichte Bad Banks mit rund 33 Milliarden Euro Verkaufsvolumen den Markt. Alleine die irische National Asset Management Agency (NAMA) verkaufte immobilienbesicherte NPLs im Wert von 10,1 Milliarden Euro. Noch mehr veräußerte nur noch die Anglo Irish Bank (18,7 Miliarden Euro). Die Royal Bank of Scotland (RBS) lag mit 9,6 Milliarden Euro auf dem dritten Platz, gefolgt von der Catalunya Banc (6,4 Milliarden Euro). Die Pipeline ist laut Cushman & Wakefield gut gefüllt: So befinden sich aktuell Transaktionen mit einem Nominalvolumen von fast 22 Milliarden Euro im Verkauf, während weitere knapp 25 Milliarden Euro konkret geplant sind. Hierzulande stehen mit der WestImmo und der Deutschen Pfandbriedbank zwei komplette Institute  zum Verkauf.

Dieser Artikel wurde verfasst von Marcello Buzzanca

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