EU-Parlament und EZB streiten über NPL-Abbau
Am 6. Dezember dieses Jahres wird im Wirtschaftsausschuss des Europaparlaments über eine neue NPL-Verordnung abgestimmt. Aktuell streiten EZB und EU noch über die Regeln, die Banken bei der Lösung des Problems einhalten müssen. Bereits im Oktober 2017 präsentierte die EZB neue NPL-Leitlinien, um die europäischen Banken zu einem schnelleren Abbau ausgefallener Kredite zu bewegen. Diese wurden jedoch vom Europaparlament-Präsident Antonio Tajani als zu streng bewertet. Außerdem überschreite die EZB ihre Kompetenzen, da für die NPL-Problematik nicht die Aufsicht sondern die Politik zuständig sei.
Mittlerweile kümmert sich das Parlament gemeinsam mit der EU-Kommission und dem EU-Finanzministerrat um neue Pläne zur Bereinigung der NPLs in den Bilanzen europäischer Banken. Die geplanten Regulierungen fallen allerdings weniger streng aus: Zwei Jahre lang sind bei den Banken keine Rückstellungen für NPLs notwendig. Sind die faulen Kredite unbesichert, müssen sie im dritten Jahr aber vollständig abgebaut werden. Bei einer Besicherung mit Immobilien sollen die Banken neun Jahre Zeit für den Abbau der ausgefallenen Darlehen bekommen. Zum Vergleich: In den USA müssen Banken aufgelaufene NPLs innerhalb von sechs Monaten wieder loswerden. Handelsblatt (Paywall)
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