Drohende Schatten über Anleihen von Solarfirmen
Bislang leuchteten die Augen derjenigen, die in Schuldverschreibungen mittelständischer Unternehmen der Solarbranche investierten, ähnlich hell wie die Sonne selbst. Schließlich schrieb man ihnen und anderen Unternehmen, die nicht erst seit der Atomwende in Deutschland auf regenerative Energien setzten, gleichsam magische Kapitalvermehrungskräfte zu. Insofern verwundert es nicht, dass auch die Unternehmen ihrerseits auf die eigene Anziehungskraft vertrauten. Aus unternehmerischer Sicht war es daher nur logisch, eine Finanzierung durch Ausgabe von Unternehmensanleihen am Kapitalmarkt sicherzustellen. Damit beteiligten Firmen wie Solon, Solar Millennium oder auch Sayom Solar und Centrosolar die Investoren am (Miss)-Erfolg ihrer Unternehmen. Jetzt, wo zwei aus der Branche – Solon und Solar Millennium – Insolvenz angemeldet haben, fürchten die Anleger nun den Schatten, der dem Glanz der Solar-Mittelstandsanleihen folgt.
Schwankungen bei finanzieller Ausrichtung auf den Fixstern
Dabei ist zu beachten, dass die einstmals aufstrebenden Solarfirmen sich nicht erst seit Verabschiedung der Novelle des “Erneuerbare Energie Gesetzes (EEG)” durch die Bundesregierung im Abwind befinden. Die Skepsis der Investoren gegenüber der ganzen Branche der regenerativen Energien spiegelt sich in den Kursen der entsprechenden Anleihen wider, die seit Monaten um mehr als 10% unter ihrem Nominalwert notieren. Der Kursverfall zeigt, dass Investoren früher oder später mit dem Ausfall einer Mittelstandsanleihe rechnen. Das zeigt auch ein Rating der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, die 14 von 40 gelisteten Mittelstandsanleihen der Solarbranche nur die Note BB erteilte. Dies impliziert eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 9%. Daher wird am Finanzmarkt gleich eine ganze Branche in Sippenhaft genommen, denn steigt das (wahrgenommene) Risiko, dann verlangen rationale Investoren auch eine höhere Rendite – die sich bei festverzinslichen Wertpapieren nur über das Disagio (Abschlag) zum Nominalwert erreichen lässt.