Rettungsversuche für Schlecker endgültig gescheitert
Nach langem Hin und Her um die Rettung der insolventen Drogeriemarktkette ist jetzt das endgültige Aus für Schlecker verkündet worden. Am Freitag beschloss der Gläubigerausschuss das Ende von Schlecker – und damit auch von 13.200 verbleibenden Arbeitsplätzen. Die Entscheidung wurde getroffen, da die Angebote der letzten Interessenten für eine eventuelle Rettung, dem Karstadt-Käufer Nicolas Berggruen und dem US-Fonds Cerberus Management, unterhalb der bei einer Zerschlagung zu erwartenden Erlöse lagen. Unter anderem waren die Angebote auch wegen des hohen Risikos aufgrund der rund 4.500 Kündigungsschutzklagen niedrig ausgefallen. Schließlich hätte ein Investor die damit zusammenhängenden Zahlungen vollständig tragen müssen. Trotzdem spricht Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz vielen Beobachtern aus der Seele: „Ich bedaure diese Entscheidung im Hinblick auf die vielen, zum Teil langjährigen Schlecker-Mitarbeiter sehr, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren.“
Kreditversicherer Euler Hermes bezeichnet das Ende als “alternativlos”
Als größter Gläubiger mit ca. 300 Mio. Euro von insgesamt 750 Mio. Euro ausstehender Forderungen bezeichnet der Kreditversicherer Euler Hermes das Ende von Schlecker als alternativlos. Ein Sprecher von Euler Hermes äußerte sich wie folgt zu der Entscheidung: „Man kann nur retten, wenn auch ein Retter da ist.“ Die Allianz-Tochtergesellschaft hat vorwiegend offene Rechnungen gegenüber der Einkaufsgemeinschaft Markant abgesichert und dafür Warenbestände und Grundstücke als Sicherheit erhalten. Werden diese nun erheblich unter dem Marktwert verkauft, zahlt auch Euler Hermes drauf. Allerdings wäre auch ein Teilverzicht auf die Verbindlichkeiten mit Hinblick auf eine fehlende Perspektive für Schlecker „kein gangbarer Weg gewesen“, verlautete es nach der Sitzung des Gläubigerausschusses. Aber es gibt auch gute Nachrichten für die Schlecker-Frauen: Der Branchenverbands HDE schätzt, dass viele Schlecker-Beschäftigte bei anderen Handelsunternehmen unterkommen können, da es aktuell zahlreiche offene Stellen gibt.
Debitos Forderungsbörse als innovative Lösung für Gläubiger
Ungeachtet der gegenseitigen Schuldzuweisungen von Politik und Gewerkschaft sind in erster Linie unternehmerische Fehlentscheidungen Grund für das Schlecker-Aus. Gläubiger bietet sich der regresslose Verkauf offener Forderungen über die Debitos Forderungsbörse an. So kann dem Risiko eines Zahlungsausfalls vorgebeugt werden, und der realisierte Erlös steht sofort für weitere unternehmerische Tätigkeiten zur Verfügung. Ein weiteres Plus: Als einziger Anbieter ermöglicht Debitos auch den Verkauf bereits ausgefallener Forderungen. In diesem Fall hieße das ganz konkret, dass Euler Hermes und die anderen Gläubiger von Schlecker nach der kostenlosen Registrierung ihre Forderungen über Debitos verkaufen könnten.