Neue Factoringstudie: Unternehmen wollen Liquidität sichern
Eine Studie der Universität zu Köln und des Deutschen Factoring-Verbands unter Mitarbeit von FINANCE lieferte nun nach Auswertung von 1200 Befragungen erstmals wissenschaftlich-objektive Informationen zur Nutzung von Factoring im Mittelstand.
Thomas Hartmann-Wendels, der die Studie als Professor der Universität zu Köln wissenschaftlich betreute meint: „Das wichtigste Motiv für den Einsatz von Factoring ist die Liquiditätssicherung durch eine breitere Finanzierungsbasis und eine größere Unabhängigkeit von der Finanzierung durch Banken.“ Dabei ersetzt Factoring aber nicht den Kredit, sondern ergänzt ihn typischerweise. Kleinere Unternehmen mit weniger als 25 Millionen Euro Umsatz setzen häufiger das Full-Service-Factoring ein, bei dem das Mahnwesen an den Dienstleister ausgelagert wird. Großunternehmen nutzen hingegen meist die stille Inhouse-Variante, bei der das Mahnwesen im Unternehmen bleibt und Kunden nichts von der Abtretung ihrer Forderung erfahren. Wie sich zeigte, haben Factoringnutzer einen überdurchschnittlich hohen Finanzierungsbedarf des Umlaufvermögens. Dieser resultiert u.a. daraus, dass langfristige Zahlungsziele gewährt werden. Es stellte sich außerdem heraus, dass die Factoringnutzer überwiegend positive Erfahrungen mit dem Instrument gesammelt haben.
Da sich rund 42 Prozent der befragten Nichtnutzer noch nie mit Factoring befasst haben, bestehen immer noch Vorbehalte es wäre zu teuer oder zu kompliziert in der Einführung und Abwicklung. „Wir gehen davon aus, dass Unternehmen durch die Vorboten von Basel III aufgeschlossener für Factoring sein werden“, sagt Joachim Secker, Vorstandssprecher des Deutschen Factoring-Verbands. „Wir werden aber auch als Verband alles daran setzen, die Bekanntheit von Factoring zu erhöhen.“
Quelle:
http://www.peopleanddeals.de/article/15829/neue-factoringstudie-unternehmen-wollen-liquiditaet-sichern