Kritik an Fusionsplänen
Seit Sonntag verhandeln die Vorstände der Deutschen Bank und der Commerzbank über eine Fusion der beiden Geldinstitute. Das Vorhaben, durch diesen Zusammenschluss einen „nationalen Champion“ zu entwickeln, wird vor allem von Bundesfinanzminister Olaf Scholz und seinem Staatssekretär Jörg Kukies (ehemals Goldman Sachs) forciert. Bedenken bezüglich einer möglichen Monopolstellung dieses neuen Instituts sieht Achim Wambach nicht. Der Chef der Monopolkommission zeigt sich optimistisch. Es deute einiges darauf hin, „dass die Kartellbehörden den Zusammenschluss, gegebenenfalls unter Auflagen, freigeben würden.” Wambach hat allerdings ein anderes Problem im Auge: “Durch den Zusammenschluss entsteht möglicherweise eine neue Bedrohung für die Finanzwelt, nämlich durch einen Anstieg des Systemrisikos.”
Kritik gibt es auch von Andrea Enria. Der Chef der Bankenaufsicht der EZB sagte in der Financial Times: “Ich mag die Idee von einem nationalen, europäischen Champion nicht besonders.” Er lege eher Wert auf einen offenen Wettbewerb. Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling kritisiert vor allem die möglichen hohen Kosten, die dieser Zusammenschluss mit sich bringen kann. Das Hoch an der Börse hatte für beide Häuser jedenfalls nur kurz Bestand: Die Aktienkurse von Commerzbank und Deutscher Bank verloren am Dienstag schon wieder leicht. Spiegel, Süddeutsche
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