Hoher NPL-Bestand in türkischen Banken
Die politischen Differenzen zwischen der Türkei und der EU weiten sich zunehmend auch auf die Bankenlandschaft des Landes aus. Mit dem signifikanten Wertverfall der Türkischen Lira, straucheln immer mehr Unternehmen beim Bedienen von Fremdwährungskrediten. Die Folge: Eine rasante Zunahme an notleidenden Krediten, die die Bilanzen türkischer Banken belasten. So haben nämlich viele Unternehmen Darlehen in Dollar aufgenommen und müssen bei schwächelnder Lira immer mehr von ihrem Geld in türkischer Währung aufbringen, um ihre Kredite zu tilgen. Daten der türkischen Zentralbank zufolge erreichte der Anteil von Fremdwährungskrediten Ende September mit 148,7 Milliarden Dollar (entspricht 53 Prozent aller Ausleihungen) ein Allzeit-Hoch, während es Ende 2015 noch 139 Milliarden US-Dollar waren.
NPL-Quote legt dramatisch zu
Unter den Folgen der schwächelnden Lira leiden vor allem Finanzinstitute wie Akbank TAS und Turk Ekonomi Bankasi AS. Diese vermeldeten für das 3. Quartal 2016 einen NPL-Anstieg von gut 30 Prozent. Insgesamt markiert die aktuelle Zunahme an notleidenden Krediten ein 7-Jahres-Hoch. Der durchschnittliche Anteil der Non-performing Loans stieg im 3. Quartal des laufenden Jahres auf 3,34 Prozent, während die Quote im Vorjahreszeitraum noch bei 3,01 Prozent lag. Umso verständlicher, dass Experten davor warnen, dass selbst bei einem Ausfall von nur der Hälfte aller NPLs türkischer Banken, die NPL-Ratio auf das höchste Level seit 2009 steigen wird.
Maßnahmen gegen NPL-Zunahme
Um diesem bedrohlichen Szenario etwas Konstruktives entgegenzusetzen, haben sowohl die türkische Regierung wie auch die Zentralbank des Landes Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört beispielsweise der Vorschlag, dass Banken ihre Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite an mittelständische Unternehmen halbieren dürfen, auch um ihre Gewinne zu stärken.
Zudem senkte die Ratingagentur Fitch den Ausblick für Türkische Banken von “stabil” auf “negativ” und verwies auf zunehmende Risiken, was die politische Instabilität und damit auch die Gefahr für eine weitere Zunahme der Währungs- und Zinsvolatilität angeht. Es wundert also nicht, dass Marktbeobachter trotz insgesamt noch überschaubarer NPL-Bestände und guter Kernkapitalquoten davon ausgehen, dass eine baldige Verschlechterung der Aktivaqualität nur eine Frage der Zeit sei.
Umso lauter die Forderung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an die Zentralbank des Landes, den Referenzzinsatz zu senken und auch an die türkischen Banken, ihre Kreditzinsen zu verringern, um am Ende auch die Gefahr einer weiteren Zunahme an faulen Krediten wenigstens etwas einzudämmen und auch, um ausländische Banken, die sich zunehmend aus Konsortialkreditgeschäften zurückziehen, wieder Zuversicht zu vermitteln.
Von Debitos profitieren und NPLs effizient verwerten
Der teils dramatisch anwachsende Bestand an Non-performing Loans in den Bilanzen türkischer Banken zwingt nicht nur die Regierung in Ankara zum Handeln. Auch die Finanzinstitute selbst müsse naktiv werden – und das am besten schnell. Mit einer Plattform wie Debitos Debitos Forderungsbörse könnten sie ihre Portfolios von notleidenden Krediten effizient verwerten und dabei von einer bisher unerreichten Transaktionsgeschwindigkeit, maximierten Erlösen und minimiertem Koordinationsaufwand profitieren.
Dank des vollständig digitalisierten Auktionsprozesses können mehrere Investoren gleichzeitig angesprochen und ein transparenter Marktpreis ganz aufsichtskonform ermittelt werden. Das sorgt für Effizienz in Echtzeit. Am Ende stehen entschlackte Bilanzen, wertvolle Liquidität und eine neue Handlungsfähigkeit, die Banken mithilfe unserer Plattform auch ganz ohne staatlichen Interventionismus erreichen und wiederherstellen können.
Die Quelle zu unserem Artikel wie auch weiterführende Informationen zum Thema finden Sie unter unten aufgeführtem Link:
Bloomberg online:
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