Die Stadt Duisburg leidet unter vielen Schwarzfahrern
Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) hat ein Problem. Die Kosten des ÖPNV sind hier ähnlich hoch wie in anderen Städten. Allerdings ist die Zahlungsmoral der Duisburger Bus- und Bahnfahrer leider nur schwach ausgeprägt. 2012 fuhren 3,7 Prozent der kontrollierten Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein. Im nahegelegenen Essen hingegen gab es im gleichen Zeitraum nur 1,8 Prozent Schwarzfahrer, während es im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) durchschnittlich 3,5 Prozent waren. Bei den insgesamt sechs Ticket Sonderkontrollen des Jahres 2013 stieg die Quote der Schwarzfahrer sogar auf 7,3 Prozent. Bei vergleichbaren Kontrollen in Essen waren nur 3 Prozent der Fahrgäste ohne gültiges Ticket unterwegs, im VRR-Gebiet insgesamt 3,5 Prozent.
Viele schwarze Schafe unter den 63 Millionen Fahrgästen
Jeden Tag nutzen ca. 173.000 Personen die Transportmittel der DVG. Pro Jahr entspricht dies rund 63 Millionen Fahrgästen, die die Duisburger Busse und Bahnen nutzen. Die meisten bezahlen auch für die in Anspruch genommene Leistung. Viel zu viele nehmen es mit der Zahlungsmoral auf Schiene und Straße leider nicht so genau. So wurden im Jahr 2012 von 580.000 kontrollierten Fahrgästen 21.400 (entspricht 3,7 Prozent) ohne ein gültiges Ticket erwischt. Als Resultat mussten diese Schwarzfahrer ein sogenanntes erhöhtes Beförderungsentgelt in Höhe von 40,00 Euro bezahlen. So sind neben der DVG auch der VRR und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) überzeugt, dass 40 Euro als erhöhtes Beförderungsentgelt für viele Schwarzfahrer wohl noch zu niedrig sei. Entsprechend möchten sie das erhöhte Beförderungsentgelt gerne auf 60 Euro erhöhen. Schließlich, so DVG-Verantwortliche, handele es sich beim Schwarzfahren um die Erschleichung von Leistungen, und das sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.
Forderungsverkauf als neue Möglichkeit im Umgang mit Schwarzfahrern
Nicht selten endet die Schwarzfahrt beim Staatsanwalt, erhalten notorische Schwarzfahrer wie die sogenannte „Oma Gertrud“ irgendwann doch eine Strafanzeige. Können die unbezahlten Tickets nicht eingebracht werden, entsteht den Verkehrsgesellschaften ein enormer wirtschaftlicher Schaden. Dieser wirkt sich in Form von Erhöhungen des Beförderungsentgelts letztlich vor allem auf die zahlenden Fahrgäste aus. Aber auch beim erstmaligen Schwarzfahren entstehen dem ÖPNV durch das Mahnwesen erhebliche Kosten. In Anbetracht des hiermit zusammenhängenden Arbeitsaufwands ist es daher sinnvoll, diesen Aufwand durch den Verkauf von Forderungen abzugeben, sofortige Liquidität zu erhalten und somit regulär zu planen. Eine besonders effiziente Form des Forderungsverkaufs bietet die Debitos Forderungsbörse. Hier können Verkehrsbetriebe ihren gesamten Bestand an Forderungen aus erhöhtem Beförderungsentgelt im transparenten Auktionsverfahren verkaufen. Mehr als 200 geprüfte Käufer bewerten die Forderungen und geben im direkten Wettbewerb zueinander ihre Gebote ab. Wird bei Laufzeitende der vom Verkäufer gesetzte Mindestpreis erreicht oder überschritten, so kommt eine Transaktion zustande. Wird der Mindestpreis nicht erreicht, so sind die Forderungen nicht verkauft, es fallen keine Gebühren an, aber der Verkäufer kennt zumindest den Marktpreis für seine Forderungen. So profitieren auch Verkehrsbetriebe von einer erhöhten Unabhängigkeit von der schwankenden Zahlungsmoral ihrer Kunden.